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Mönchsgemeinschaft

Via-vitae-Programm

Klosterleben mitmachen – mehr als paar Tage

Schon seit ein paar Jahren sind wir auf der Huysburg dabei, ein Format zu entwickeln, das zwei Aspekte vereint:

Einerseits möchten wir jungen Erwachsenen eine Möglichkeit bieten, die wir im Informationsblatt so nennen: "Klosterleben mitmachen – mehr als paar Tage".

In dieser längeren Zeit ab etwa 4 Wochen bis zu einem Jahr geht es für die Teilnehmer (männlich, etwa 20 bis 35 Jahre) um folgende Chancen:

  • am Tagesrhythmus der Mönche teilnehmen und erfahren, wie Mönche Glauben leben
  • sich bei den Alltagsarbeiten im Kloster und bei den Aufgaben der Mönche einbringen
  • Zeit haben für eigene Projekte (Arbeit für das Studium, eine Zwischenzeit/Orientierungsphase gestalten)

 

Via vitae – Weg des Lebens

Andererseits hoffen wir, dadurch auf unsere Lebensform als Mönche noch konkreter aufmerksam zu machen und vielleicht sogar bei dem einen oder anderen Interesse dafür zu wecken.

Wir nennen das Format "Via-vitae-Programm" nach dem im Prolog der Benediktusregel (Vers 20) zitierten Psalmwort (Ps 16,11): "Seht in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg des Lebens (via vitae)."

 

Geglückter Start des Angebotes

Nun konnten wir trotz der Pandemie 2021/22 mit einem jungen Mann starten, der für 6 Monate an dem Programm teilnahm. Im ersten Halbjahr 2022 ergaben sich bei drei Teilnehmern kürzere Zeitabschnitte von 3 bis 4 Wochen.

Bei allen Unterschiedlichkeiten zeigte sich, dass der Grundansatz des Programms in die richtige Richtung geht:

Die als Bestandteil des Programms vorgegebene Teilnahme an allen Gebetszeiten (die von den einzelnen natürlich in unterschiedlicher Intensität, meistens aber ganz überwiegend, durchgehalten wurde) machte die Strukturierung der Tage für die Teilnehmer deutlicher erfahrbar. Das wurde als gute Basis erlebt sowohl für die Arbeit an eigenen Projekten als auch für die Dynamik bei der Lebensorientierung.

Die mit dem festen Platz im Chorgestühl verbundene Beteiligung an Psalm- und Lesungsvortrag verstärkte schon an sich die Erfahrung des Eingebunden- und Angenommenseins in der Gemeinschaft. Sie war aber auch ohne viele Worte immer wieder Erinnerung daran, dass es bei "Via vitae" im Kern um die Ausrichtung auf Gott und die Verbundenheit mit ihm geht. In ähnlicher Weise gilt das für das alltägliche Mithelfen (Texthefte auslegen und wegräumen) beim Vor- und Nachbereiten der Gebetszeiten, beim Ministrieren auch als junge Erwachsene und – je nach Fähigkeit – beim Mitmachen in der Schola.

Die Mitarbeit in der Konventküche war nicht nur ein weiteres Element der Einbindung der Teilnehmer, sondern auch eine deutliche praktische Unterstützung von uns Brüdern im Alltag. Auf den manchmal etwas ausgedehnteren Bedarf nach Beschäftigung/Mitarbeit, der über diese vorgesehenen Grundtätigkeiten hinausging, konnten wir flexibel reagieren.

 

Eingebunden und angenommen in der Gemeinschaft

Die kontinuierliche Begleitung der Teilnehmer war jeweils persönlich zugeordnet und wurde von unterschiedlichen Brüdern wahrgenommen. Alle Teilnehmer erlebten ihre Zeit als fruchtbar, und auch für uns Brüder waren die Aufenthalte Zeiten der Möglichkeit guten Wirkens und anregenden Lernens.

Wir freuen uns, wenn unsere Freundinnen und Freunde in ihrem Umfeld auf diese Möglichkeit aufmerksam machen, und sind natürlich auch gern bereit zu weiteren Informationen.

Dabei ist es vielleicht wichtig, im Blick zu behalten, was das Via-vitae-Programm nicht leisten kann: Es ist kein soziales Projekt, das junge Leute in schwierigen Situationen unterstützen will und kann, sondern verfolgt ausdrücklich diese beiden oben beschriebenen Zielsetzungen.

Auf Unterstützungsbedarf im sozialen Sinn einzugehen, sind wir in anderer Weise im Rahmen unserer Möglichkeiten natürlich auch immer bereit gewesen und weiter bereit.

 

Kontakt: Bruder Antonius, pfeilhuysburg.REMOVE-THIS.de

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Der gute Eifer der Mönche

(aus Kapitel 72 der Regel des heiligen Benedikt, eine Art Vermächtnis an seine Brüder)

"Wie es einen bitteren und bösen Eifer gibt, der von Gott trennt und zur Hölle führt, so gibt es den guten Eifer, der von den Sünden trennt, zu Gott und zum ewigen Leben führt. Diesen guten Eifer sollen also die Mönche mit glühender Liebe in die Tat umsetzen, das bedeutet: Sie sollen einander in gegenseitiger Achtung zuvorkommen; ihre körperlichen und charakterlichen Schwächen sollen sie mit unerschöpflicher Geduld ertragen; im gegenseitigen Gehorsam sollen sie miteinander wetteifern; keiner achte auf das eigene Wohl, sondern mehr auf das des anderen; die Bruderliebe sollen sie einander selbstlos erweisen; in Liebe sollen sie Gott fürchten; ihrem Abt seien sie in aufrichtiger und demütiger Liebe zugetan. Christus sollen sie überhaupt nichts vorziehen. Er führe uns gemeinsam zum ewigen Leben."

Foto: Benedikt, der – auch bei Gegenwind – mit seinem Regelbuch unterwegs ist. Skulptur des hl. Benedikt im Innenhof des Kreuzgangs. (Bildhauer: Erich Peukert, Quedlinburg)