Konzert
15.30 Uhr - 17.00 Uhr
Konzerte
Lead Belly Projekt
Der Eintritt ist frei, doch wird um eine Spende zur Deckung der Kosten gebeten.
Das Lead Belly Projekt bilden der Experte für Lapsteel-Gitarre Peter Funk, der Bassist Martin Zemke und Regina Mudrich (Violine) und widmet sich den sehr bekannten, aber auch den unbekannten Songs von Lead Belly, der amerikanischen Folk Music-Legende – nicht in Arrangements, die andere schon fanden, sondern in dem, was Lead Belly in uns anspricht, was uns seine Musik heute zu sagen hat.
Das Leben der am 20. Januar 1889 als Huddie Ledbetter geborenen Blueslegende wurde schon zu Lebzeiten geschönt und mit abenteuerlichen Geschichten angereichert. Egal, ob er nun wirklich der kräftigste Baumwollpflücker war oder ob er sich nun tatsächlich nach zwei Gefängnisaufenthalten (wobei er einmal wegen Mord im Knast saß – und es war keinesfalls Notwehr) mit Liedern an den Gouverneur aus dem Gefängnis "freigesungen" hatte oder ob die Weltwirtschaftskrise selbst die Gefängnisse aushungerte, so dass man die Gefangenen aus finanziellen Gründen entlassen musste – Lead Belly war ein echter Bad Boy. Das sagten auch seine Musikerkollegen mit leichtem Schaudern in der Stimme über ihn.
Aber er war eine Musikikone. Er war das, was man im alten Blues hören kann: Baumwollpflücker, Blues-Pionier, Casanova, ein ganz harter Junge, verurteilter Mörder und gleichzeitig maßgeblicher Influencer des Rock ’n’ Roll.
Er wuchs im nördlichen Louisiana auf und verbrachte viel Zeit im Rotlichtbezirk von Shreveport, wo er unter anderem die Kneipenpianisten hörte. Mit Mitte zwanzig hatte er sich als Sänger und "König der 12-saitigen Gitarre", wie er sich gern selbst nannte, etabliert. Er führte ein bewegtes Leben – doch seinen Platz in der Rockhistorie verdankt er seinem unglaublichen Repertoire, darunter Cowboy-Balladen wie "Out On The Western Plain" (von Rory Gallagher gecovert), Interpretationen der alten englischen Ballade "Gallows Pole" (die Led Zeppelin unsterblich machte), das großartige "Where Did You Sleep Last Night" (gecovert von Kurt Cobain) oder "Black Betty" (sehr effektiv von Ram Jam adaptiert). Sein letztes Konzert gab er 1949 in der Carnegie Hall.
Lead Belly war kein Bluesmusiker im eigentlichen Sinne. Er sang alles, was er selbst mochte: Traditionals, Arbeiterlieder, Cowboylieder, Kinderlieder und Eigenes. In ihm spiegelt sich eine ganz Epoche amerikanischer Musik wider.
Videokanal von Lead Belly Projekt
https://www.youtube.com/channel/UCwuRxq4IGMYJxQBapvxF3Iw